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Gekommen, um gemeinsam zu gestalten

Von Hans-Martin Julius
Diakon Marcel Müller lächelt vor dem Eingang zum Martineum in Witten in die Kamera

Marcel Müller übernimmt das Amt des leitenden Jugendreferenten im Kirchenkreis Hattingen-Witten

– „Ich bin superglücklich in Villigst und wollte da nur weg, wenn es wirklich passt.“ Bald ist es so weit: Diakon Marcel Müller, bislang Referent für Inklusion und Teilhabe im Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, startet in Kürze als Leiter der Jugendarbeit im Kirchenkreis Hattingen-Witten.

Diakon Marcel Müller lächelt vor dem Eingang zum Martineum in Witten in die Kamera
Diakon Marcel Müller freut sich bereits auf die Menschen, mit denen er ab Ende Mai im Kirchenkreis zusammenarbeiten wird (Foto: kirche-hawi.de Hans-Martin Julius)

Leicht gemacht hat er sich die Entscheidung, Villigst nach sieben Jahren zu verlassen, nicht. „Inklusion wird auf jeden Fall ein Herzensthema für mich bleiben“, sagt Müller. In der Zeit bei der Landeskirche ist er viel herumgekommen. Dabei sind viele Kontakte entstanden, sowohl persönlich als auch institutionell.

Zu seiner bisherigen Tätigkeit gehörte von Beginn an, Menschen im Job zu begleiten, Personalgespräche zu führen und zu beraten. „Ich hab viel mit einzelnen Mitarbeitenden gesprochen, mich aber auch gern in Fachkonferenzen engagiert. Zum Beispiel wurde ich von Kirchenkreisen hinzugezogen, die ihre Konfiarbeit inklusiver aufstellen wollten“, gibt der 32-Jährige einen Einblick in die Vielfalt seiner Tätigkeiten. „Ich freu mich auf die praktische Arbeit, fühle mich aber auch in der Gremienarbeit sehr wohl. Das macht auch Spaß.“

Marcel Müller ist in Wanne-Eickel aufgewachsen „und noch nie umgezogen“, wie er lächelnd bekennt. „Ist halt Heimat – vielleicht nicht die schönste, aber das Ruhrgebiet liebt man, oder man liebt es nicht.“ Über Freunde ist er zur Jungschar seiner Gemeinde gekommen, und hat später ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Jugendreferat in Herne gemacht. Jugendfreizeiten nach Schweden und Norwegen vertieften die Erfahrung.

Anschließend ging es zum Studium der Gemeindepädagogik, Diakonie und Sozialen Arbeit an die Evangelische Fachhochschule in Bochum, heute Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe. Parallel dazu ließ Müller sich am Martineum in Witten zum Diakon ausbilden.

In die gleiche Zeit fiel auch seine Arbeit als Leiter eines Jugendzentrums in Hamm, wo er unter anderem Erfahrungen in der Mittelakquise sammelte, aber auch ein Erlebnis hatte, das ihn bis heute beeindruckt: „Eine Gruppe von Kindern, zum Teil mit Behinderungen, kam mit zwei Lehrerinnen für vier Wochen zu Besuch. Sie stammten aus der Nähe von Tschernobyl. Zwei der vier Wochen sind wir mit ihnen in ein Freizeitheim nach Hessen gefahren. Natur war wichtig für diese Kinder im Grundschulalter. Und wir haben uns richtig gut verstanden, obwohl wir überhaupt keine gemeinsame Sprache hatten!“

Auf das Studium folgte der Wechsel nach Villigst, zunächst als Referent im Diakonischen Jahr, ab 2020 dann in der schon beschriebenen Stelle, in der er unter anderem Fachkräfte in der Jugendarbeit vor Ort beriet. Warum sollte man aus einer solchen Stelle in einen einzelnen Kirchenkreis wechseln?

Und sein Herzensthema Inklusion? „Menschen mit Behinderungen fühlen sich oft nicht eingeladen, weil sie es gewohnt sind, außenvor zu sein. Dabei ist das achte Sozialgesetzbuch da ganz klar: Angebote der Jugendarbeit müssen inklusiv sein.“ An dem Thema möchte er auch in Hattingen-Witten dranbleiben, denn: „Ich halte das für einen Kernauftrag des Evangeliums.“

(hmj)