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Telefonseelsorge im Ehrenamt

Von Hans-Martin Julius

Neuer Ausbildungskurs startet in Bochum

Beim Begriff „Seelsorge“ denken die meisten erst einmal an Pfarrerinnen und Pfarrer. Doch die Theologie-Profis könnten die vielen Aufgaben in der Seelsorge ohne Freiwillige im Ehrenamt gar nicht bewältigen. In Bochum startet bald ein neuer Ausbildungskurs in Telefonseelsorge. Die findet, anders als der Name vermuten lässt, allerdings längst nicht mehr ausschließlich am Telefon statt.

Die Themen, deretwegen sich Menschen an die bundesweit einheitlichen Nummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 wenden, sind ganz unterschiedlich. Pfarrerin Bärbel Vogtmann, die seit 2016 zum hauptamtlichen Team der Bochumer Telefonseelsorge gehört, weiß, worum es bei den Gesprächen geht: „Am häufigsten spielt das Thema Einsamkeit explizit oder implizit eine Rolle. Genauso häufig wird das körperliche Befinden thematisiert.“ Auch familiäre Beziehungen, depressive Stimmungen und Ängste, aber auch Alltagsbeziehungen stehen im Fokus der Gespräche. Knapp zwei Prozent der Gesprächspartnerinnen- und partner äußern suizidale Gedanken oder Pläne. „Manche Themen stehen sicher auch in einer Wechselwirkung zueinander“, erläutert Vogtmann.

Birgit Harnisch und Bärbel Vogtmann

Klar, dass bei diesen Themen und Bezügen mehr als die gute Absicht nötig ist, helfen zu wollen, wenn man in der übrigens komplett von evangelischer und katholischer Kirche finanzierten Telefonseelsorge mitarbeiten möchte. Daher bilden Bärbel Vogtmann und Pfarrerin Birgit Harnisch von der evangelischen, und Ludger Storch von der katholischen Kirche in Bochum regelmäßig Menschen aus, die das etwa 80 Telefonseelsorgerinnen und -seelsorger starke Team ergänzen.

„Diesmal kommt eine Neuerung hinzu“, berichtet Birgit Harnisch, die bereits seit 1999 dabei ist. „Wir verschränken die Ausbildungen in der Telefonie mit der im Chat.“ Denn über die Website https://online.telefonseelsorge.de werden gerade auch von jüngeren Menschen mehr und mehr Anfragen über diesen Kanal an die Telefonseelsorge herangetragen.

„Der Chat ist ein noch niederschwelligeres Angebot als das Telefon“, so Harnisch. „Dabei geht der Kontakt aber nicht über die bekannten Messenger-Dienste wie WhatsApp, Signal oder Threema, sondern über die gesicherte Website von online.telefonseelsorge.de . Unsere zukünftigen Ehrenamtlichen sollen auch auf diesen Kommunikationsweg vorbereitet werden.“ Wer nach der Ausbildung eher am Telefon oder im Chat arbeitet, wird gemeinsam mit der jeweiligen Person entschieden.

„Wir suchen Menschen, die bereit sind, zu lernen. Auch noch einmal über sich selbst etwas zu lernen“, gibt Pfarrerin Vogtmann allen mit auf den Weg, die überlegen, ob sie in Zukunft in der Telefonseelsorge etwa drei bis vier Stunden in der Woche mitarbeiten möchten. Die neue Ausbildung beginnt im April und findet jeweils einmal im Monat am Freitagabend und Samstag bis November statt. Interessierte wenden sich per Mail an info@telefonseelsorge-bochum.de .

(hmj)