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Freund der Kirchengeschichte mit Spaß an Neuem

Von Hans-Martin Julius
Wolf Tilmann Marek blickt lächelnd über die Schulter in die Kamera. Im Hintergrund ist der Altarraum der Lukaskirche in Gelsenkirchen-Hassel zu erkennen (Foto: Hans-Martin Julius)

Pfarrer Marek übernimmt die Pfarrstelle in Welper-Blankenstein

– Wolf-Tilmann Marek übernimmt am 1. September die Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Welper-Blankenstein in Hattingen. Der 34-Jährige ist fast ein Nachbar, ist er doch in Bochum-Stiepel gleich auf der anderen Seite der Ruhr groß geworden.

Wolf Tilmann Marek blickt lächelnd über die Schulter in die Kamera. Im Hintergrund ist der Altarraum der Lukaskirche in Gelsenkirchen-Hassel zu erkennen (Foto: Hans-Martin Julius)
Wolf Tilmann Marek hat in Münster Theologie studiert und war zuletzt im Gelsenkirchener Norden tätig. (Foto: Hans-Martin Julius)

Marek startet nur vier Monate bevor sich sechs evangelische Kirchengemeinden in Hattingen und Sprockhövel zusammenschließen und auch seine Stelle nicht mehr nur Welper-Blankenstein zuzuordnen sein wird, sondern der neuen Gemeinde Hattingen-Sprockhövel. „In meiner bisherigen Arbeit habe ich schon Fusionserfahrung sammeln können“, erzählt der Pfarrer, der aus Gelsenkirchen-Nord zu uns kommt. So heißt die dort neu entstandene Gemeinde, die aus der Lukaskirchengemeinde Buer-Hassel und der Trinitatisgemeinde Buer entstanden ist und ihn 2022 zum Probedienst aufgenommen hat. In der Apostelkirche Buer wurde er 2024 ordiniert.

„Ich bin ganz volkskirchlich aufgewachsen“, so Marek über Marek. „In Stiepel getauft, aufgewachsen und konfirmiert, in den evangelischen Kindergarten und zur Matthias-Claudius-Schule gegangen. Außerdem habe ich Jugendarbeit im Lutherhaus und an der Dorfkirche gemacht. Dann gab es in dieser Jugendzeit leider einige Trauerfälle in meiner Familie, und ich habe gemerkt, dass mir mein Glaube da sehr geholfen hat. Daraus ist schließlich der Wunsch entstanden, Pfarrer zu werden.“

Also auf nach Münster zum Studium der Theologie. Als er in diesem Rahmen studentische Hilfskraft am Institut für westfälische Kirchengeschichte wird, hat er sein Steckenpferd gefunden. Von 2017 bis 2019 forscht er zusätzlich im Rahmen eines Stipendiums an diesem Institut, ein Sondervikariat dort schließt sich an. Darauf angesprochen, erzählt Marek mit Begeisterung vom Kirchenbesuch im 19. Jahrhundert, von Auseinandersetzungen zwischen Preußenkönig und Kirche um die Gottesdienstordnung, und von seiner Entdeckung, dass manche Geistliche in die Bücher mit den königlicherseits vorgeschriebenen Texten kurzerhand ihre eigenen Texte einklebten. Kirchengeschichte als Krimi.

Überhaupt nicht kriminell ging es im anschließenden Vikariat in Senden bei Münster weiter: „Sehr überschaubar – ein bisschen wie Büllerbü“, freut sich Wolf-Tilmann Marek über die schöne Zeit dort.

„Im Probedienst in Gelsenkirchen hab ich dann viel herumprobieren können, zum Beispiel ein Tauffest mit 30 Täuflingen organisiert, aber auch ein Candlelight Dinner am Valentinstag. Da saßen dann 22 Paare an Einzeltischen in der Kirche. Dazu gab es nicht nur selbstgekochtes Essen vom Vorbereitungsteam, sondern auch einige Fragen, über die sich die Paare im Gespräch austauschen konnten. Ein anderes Mal hatten wir eine Reihe „Kontakt mit Gott“ zu unterschiedlichen Formen des Gebets. Da ging es um biblische Texte, aber auch um Gesang, Weihrauch, Handschmeichler und vieles andere.“

Besonders viel Freude hat der Pfarrer immer dann, wenn er unterschiedliche Gruppen miteinander in Kontakt bringen kann. „Es war für beide Seiten richtig gut, als ich mit einer Konfigruppe ins Altenheim gegangen bin und wir dort gemeinsam Gottesdienst gefeiert haben.“

In der zukünftigen, größeren Gemeinde in Hattingen und Sprockhövel wird ihm die Aufgabe zufallen, Seelsorge und Ehrenamt zusammenzubringen. „Es gibt in den bisherigen Kirchengemeinden ganz unterschiedliche Traditionen bei den Besuchskreisen. Jetzt möchte ich erstmal die Menschen vor Ort kennenlernen und sehen, wo wir als Kirche schon strahlen und welchen Bedarf es wo gibt.“

Am 1. September nimmt Pfarrer Wolf-Tilmann Marek seinen Dienst in Hattingen auf. Der Gottesdienst zur Einführung findet statt am Sonntag, den 28. September um 15 Uhr im Paul-Gerhardt-Haus, Marxstraße 23.

(Hans-Martin Julius)